Liebe Kolleginnen und Kollegen,
sehr geehrte InteressentInnen der Existenzanalyse
Wir kontaktieren Sie heute vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine mit einem Spezial-Newsletter, um sie über unsere diesbezüglichen Bestrebungen auf dem Laufenden zu halten.
Solidaritätsbotschaften
Die Verantwortlichen der GLE-I und ihrer Kernländer haben unseren Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine folgende Solidaritätsbekundungen zukommen lassen:
Liebe Irina Davydenko,
liebe Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine!
Das ist eine furchtbar schlimme und schwere Zeit, die Sie da aushalten und bestehen müssen. Wir können es nur ansatzweise erahnen, was Sie da zu bewältigen haben, doch wir sind zutiefst erschrocken und erschüttert und hätten nie gedacht, dass so etwas in Europa passieren kann! Deshalb möchten wir Sie mit diesen Zeilen wissen lassen, dass wir in unseren Gedanken und unserem Mitgefühl bei Ihnen sind. Mögen Sie behütet bleiben an Leib und Seele! Und mögen die Dinge sich zum Guten wenden für die Ukraine! Lassen Sie uns bitte wissen, wie auch wir aus der Ferne helfen können.
Diese letzten Tage zeigen uns in besonderer Weise, wozu Menschen fähig sind, wenn sie von Gedanken und Gefühlen besessen sind. Und dass so wenige Menschen so vielen anderen Leid und Gefahr an Leib, Seele und Leben zufügen können. Das ist erschütternd und erschreckend. Und Sie trifft das nun. Wir möchten Sie wissen lassen, dass uns das nicht gleichgültig ist, sondern empört und wütend macht. Wir hoffen, dass bei allen unterschiedlichen persönlichen Ausgangslagen und Bedingungen, die Sie vor Ort erleben und zu bestehen haben, Ihnen das „Trotzdem Ja zum Leben sagen“, von dem Viktor Frankl immer sprach, Kraft gibt und zur Verfügung steht.
Noch etwas: Unser kommender internationaler Kongress über den 1. Mai 2022 hat ja bezeichnenderweise das Thema Begegnung. Unser Vorstand hat für diesen Kongress aus gegebenem Anlass für Sie alle eine kostenfreie Teilnahme beschlossen, sofern Ihnen diese möglich sein kann. Ihre Kosten für die Übersetzung werden wir auch gerne übernehmen. Wir verstehen das als ein Zeichen unserer Unterstützung in dieser für Sie schlimmen und fordernden Zeit. Wie wir das Thema auf dem Kongress noch weiterhin thematisieren können, werden wir mit der Kongressleitung gesondert überlegen.
Wir senden Ihnen im Namen aller Kolleginnen und Kollegen der GLE solidarische Grüße mit dem Wunsch, dass Sie zuversichtlich sein mögen und behütet bleiben!
Ihr
Christoph Kolbe
Präsident der GLE-I – im Namen des Präsidiums
Liebe Irina,
liebe Kolleg:innen aus der Ukraine,
mit großer Betroffenheit, Fassungslosigkeit und Ohnmacht haben wir in Österreich in den letzten Tagen mitverfolgt, wie Putins Truppen in der Ukraine einmarschiert sind und damit unvorstellbares Leid in Euer Land gebracht haben.
Im Grunde sind wir alle noch sprachlos und reagieren mit den jeweils eigenen Schutzreaktionen, die vom Aktivismus über ganz viel Wut bis hin zum Totstellreflex und einem Nicht-Wahrhaben-Wollen reichen.
Als Existenzanalytiker:innen verbindet uns ein gemeinsames Menschenbild, das den Dialog als Basis von Menschsein versteht. Umso furchtbarer ist es, miterleben zu müssen, wie dieser Dialog scheinbar an seine Grenzen kommt und stattdessen Aggression und willkürliche Gewalt die Herrschaft übernehmen.
Wir hatten am Dienstag eine Vorstandssitzung der GLE Österreich, wo wir versucht haben, unsere Sprachlosigkeit wieder ein Stück weit gemeinsam ins Gespräch zu bringen. Und so verstehen wir auch diesen Brief an Euch – mit dem Wissen, dass Worte allein nicht ausreichen, um Eurem Leid zu begegnen, aber als Zeichen unseres Mitgefühls und unserer Verbundenheit mit Euch.
Von Alfried Längle wissen wir, dass er im Austausch steht mit Euch und dass es auch einen Austausch in einem größeren Rahmen geben soll. Dadurch wird hoffentlich auch noch klarer werden, was Ihr braucht und wie eine konkrete Unterstützung ausschauen kann.
Wir hoffen gemeinsam, dass dieser entsetzliche Krieg bald ein Ende findet. Und jedem/r einzelnen von Euch wünschen wir, dass Ihr so gut wie möglich durch diese furchtbare Zeit kommt, dass Ihr Leute um und mit Euch habt, die Eure Angst und Euer Leid gemeinsam mit Euch tragen.
In tiefer Verbundenheit,
der Vorstand der GLE Österreich
Markus Angermayr, Kerstin Breckner, Helene Drexler, Clemens Fartacek, Doris Fischer-Danzinger, Sandra Hren, Brigitte Kirchler, Esther Purgina, Karin Steinert
Liebe Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine,
die Schwere, in der Sie sich befinden, kennen wir aus den Schilderungen wesentlich älterer Menschen und wissen daher um die Tragweite einer Bedrohung, die das eigene Überleben, sowie das Bangen um Leben und Zukunft einer ganzen Gemeinschaft betrifft.
Wir alle sind bestürzt und ratlos. Sinnlosigkeit erleben Sie und wir gegenwärtig in einer völlig neuen Dimension. Sinn – so vermitteln wir es unseren Klient:innen und Patient:innen – sei in der wertvollsten Möglichkeit im Horizont der Wirklichkeit zu finden. Diese Wirklichkeit ist für Sie jetzt in einem Ausmaß bedrängend, das wir nur erahnen können.
Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten Ihnen und Ihrem Land.
Wir hoffen, dass die Sinnsuche vieler bald zu einer Wirklichkeit führt, die dem ukrainischen Volk eine friedliche Gegenwart und die Hoffnung auf eine Zukunft ohne Angst und in freier Selbstbestimmung ermöglicht.
Mit Ihnen verbunden,
für den Vorstand der GLE-D
Gabriele Bonnacker-Prinz, Christiane Groß, Sabine Rößer, Rahel Dorra & Tobias Jahn
Sehr geehrte Frau Davydenko, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen
Wir sind erschüttert von den Geschehnissen in der Ukraine. Aus der Distanz können wir nicht viel für Sie tun, außer Ihnen unsere Solidarität zu versichern. Wir hoffen, dass unsere Verbundenheit Ihre Kraft und Zuversicht stärken möge. Tief beeindruckt von Ihrer Entschlossenheit, für Freiheit und die Werte der Demokratie sowie der Menschlichkeit einzustehen, sind wir in Gedanken bei Ihnen und hoffen, dass Sie und Ihre Lieben unversehrt an Leib und Leben bleiben. Wir hoffen, dass die Vernunft über die Aggression obsiegt und dass der Krieg ein baldiges Ende finden wird.
Solidarische Grüße
Im Namen des Vorstandes der GES die Co-Präsidentinnen
Erika Luginbühl und Franziska Linder
Botschaft des WCP
Der World Council for Psychotherapy hat folgende Botschaft an die russische Regierung gesandt, in der er zur sofortigen Beendigung der Invasion in die Ukraine aufruft.
Statements Download: English, español
Internationales Solidaritätstreffen der GLE
Onlinetreffen am Freitag, 4. März 2022, 18.00 Uhr MEZ
Unter den aktuellen Umständen herrscht große Bedrohung und Lebensgefahr, viel psychisches Leid und Verletztheit über das Geschehene und die sehr ungewisse Zukunft bestimmen das Erleben. Wir möchten daher unseren Kolleginnen und Kollegen aus der Existenzanalyse in der Ukraine unsere Verbundenheit zum Ausdruck bringen und mit ihnen als gesamte GLE weltweit zusammentreffen. Wir möchten hören, was sie sagen und wie es ihnen geht, und wir möchten unsere Solidarität bekunden und ihnen unser Mitgefühl schenken. Darum laden wir die Mitglieder der GLE-International ein, am Freitag, 4. März, um 18:00 Uhr MEZ zu einem Zoom-Meeting zu kommen, das voraussichtlich etwa 2 Stunden dauern dürfte. Die Sprache wird Englisch, Deutsch und Ukrainisch sein. Es wäre schön, wenn aus den verschiedenen Ländern den ukrainischen Kolleginnen unterstützende Worte gesagt würden.
Teilnahmelink:
Thema: GLE-International meets Ukraine
Uhrzeit: 4.März.2022 06:00 PM Wien
Zoom-Meeting beitreten
https://us02web.zoom.us/j/87659873366?pwd=NHk5RXZwTUU3TWlZNlNoVFlSYnkvUT09
Meeting-ID: 876 5987 3366
Kenncode: 082935
Suche nach Freiwilligen für Krisenintervention
Die Sigmund Freud Universität sucht Freiwillige für die Krisenintervention. Im Folgenden der Aufruf:
Liebe Kolleg*innen,
in Kooperation mit der ÖH will die psychotherapeutische- und psychologische Ambulanz der SFU ukrainischen Studierenden in Wien Krisenintervention in deutscher und englischer Sprache anbieten. Wir bitten daher um Freiwillige, die sich vorstellen können kostenlos Gruppen- und/oder Einzel-Krisenintervention anzubieten.
Sollten Sie Kapazitäten haben und dieses Angebot unterstützen wollen, setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.
Aufgrund der fortlaufenden Kampfhandlungen auf ukrainischem Boden und möglicherweise aufkommenden Konflikten in der Krisenintervention, möchten wir darauf hinweisen, dass wir von der Mitarbeit von Russischen Kolleg*innen aus diesem Grund absehen möchten. Wir danken dennoch all denjenigen, die dazu bereit sind und wären, ukrainische Studierende in dieser Krise zu unterstützen.
Mit den allerbesten Grüßen
Ellena Schawerda
Koordination
Sigmund Freud Privat Universität
Hoffnungsvolle Grüße
Franziska Linder Christoph Kolbe
Newsletterredaktion Präsident der GLE-I
Moscow, in April 2022
Dear colleagues of EXISTENTIAL ANALYSIS in Ukraine,
We are profoundly shaken and devastated by what is taking place in Ukraine. We had never
thought that this could ever happen. We are heartbroken and pray for a quick end to the
violence and loss of life.
We would like to express our sincere support and solidarity with you.
We are deeply concerned about how these events have affected our relationship with you.
There is a tremendous sense of loss.
If there is anything we can do to preserve our relationship, we are more than willing to do so
if it is within our power. The relationship and closeness to you in the spirit of EA is precious
to us. Let humanity and being a person be above everything.
We are grateful to Alfrid for the opportunity to deliver our message to you.
With the hope of encounting and dialog.
GLE-Russia
London, April 10, 2022
From Russian EA community outside Russia:
The whole Russian-speaking community in the UK is devastated by the recent events. We
stay united with all the people in the world who are opposing this dreadful war. We perceive
it as a humanitatian catastrophe and would like you to know this. Our hearts are torn apart
and we feel it as a great personal pain. We would like you to feel our support and to know
that our prayers are with you. Members of our community are supporting and will continue
to support people affected by this crisis in every way we can: we are volunteering,
counselling people, sending aid and praying. We are with you.