Ausbildungsziele

Im ersten Ausbildungsabschnitt (Grundausbildung) geht es um die Frage nach dem Wesen des Menschen und der spezifisch menschlichen Fähigkeiten; um die Motivation und die möglichen Ziele für ein gelingendes Leben; um die Auswirkungen und Symptome existentiellen Versagens. Die anthropologischen Inhalte werden zum größten Teil selbsterfahrerisch erarbeitet, wodurch die theoretischen Inhalten eine Anbindung an das eigene Leben und dadurch größere Plastizität erhalten.

Das Ziel der Grundausbildung besteht somit in der Vermittlung des Menschenbildes und in der ganz persönlichen, reflektierenden Erfahrung der eigenen Existenz und ihrer Möglichkeiten. Die selbsterfahrerische Vorgangsweise vermittelt bereits ein Einüben dieser Fertigkeiten für das eigene Berufsfeld. Die Aufgabe des Teilnehmers bzw. der Teilnehmerin liegt in einer differenzierten, inneren Stellungnahme zu den Inhalten der Existenzanalyse – eine Erfahrung, die der Persönlichkeitsentwicklung förderlich ist.

Die Supervision dient der Anwendung des erarbeiteten Kenntnisse sowie der Vertiefung des existentiellen Umgangs mit sich selbst, mit dem Gegenüber und der jeweiligen Situation.

Die Einzelgespräche werden während der ganzen Zeit der Ausbildung mit einem Lehrtherapeuten zu individuell vereinbarten Terminen geführt. Sie dienen der Aufarbeitung der persönlichen Umsetzung der Existenzanalyse und der sich daraus ergebenden Fragen und Probleme (existenzanalytische Selbsterfahrung) sowie der Besprechung von Themen, für die sich die Gruppensituation nicht gut eignet. Die Selbsterfahrung ist wesentlicher Bestandteil der Ausbildung.

Zielgruppen und Aufnahmebedingungen

Das Curriculum beschreibt die länder- und institutsübergreifenden Standards für die Ausbildung in Logotherapie und existenzanalytischer Beratung und Begleitung. Die Durchführung variiert nach Ausbildungsträger und länderspezifischen Anforderungen und Gegebenheiten. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an den Veranstalter vor Ort.

Diese Ausbildung qualifiziert für eine existenzanalytisch-logotherapeutische Beratung und Begleitung – somit für den Bereich der „Lebensberatung“. Dabei geht es vor allem um die Begleitung von Menschen, die sich in Krisen, Konfliktsituationen, Orientierungsnöten oder fixierten Verhaltensmustern (unter Umständen mit leichten bis mittleren neurotischen Störungen) befinden. Weiterhin vermittelt die Ausbildung gezielte Hilfestellungen für den Umgang mit schweren Leidsituationen.

Aufgrund der spezifischen Anthropologie und ihrer Ausrichtung auf existentielle Fragestellungen werden die Basisvariablen für eine persönlich erfüllte und authentische Lebensgestaltung vermittelt. Diese kommt neben den genannten Problemstellungen insbesondere auch in der Erwachsenenbildung oder in der Arbeit mit Kindern als Prophylaxe und Psychohygiene zum Tragen, und findet immer mehr auch im Wirtschaftsbereich (Management und Personalwesen) Anwendung.

Die Ausbildung stellt ein berufsbegleitendes Angebot dar, das sich hauptsächlich an Personen richtet, die im Sozialberuf oder in den Humanwissenschaften tätig sind: PädagogInnen, SeelsorgerInnen, ÄrztInnen, PsychologInnen, SozialpädagogInnen, SozialarbeiterInnen, Pflegeberufe, ErzieherInnen, ManagementtrainerInnen. Sie wird auch gerne nur zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung ohne berufliche Ziele besucht.

Die Aufnahme erfolgt nach (mindestens) einem Vorstellungsgespräch bei einem Ausbildner/einer Ausbildnerin. Die meisten Institute binden die Zulassung zu den Seminargruppen außerdem an ein „Aufnahmewochenende“.

Die Ausbildung in existenzanalytischer Psychotherapie hat ein eigenes Curriculum. Ein Überwechseln ist in manchen Ländern aufbauend möglich, wie weiter unten ausgeführt wird.