Überblick

Die GLE ist als Ausbildungsinstitution zum/zur PsychotherapeutIn in Existenzanalyse gemäß des Psychotherapiegesetzes in Österreich anerkannt.

  • AbsolventInnen des Propädeutikums (Österreich)
  • ÄrztInnen, PsychologInnen, PädagogInnen, TheologInnen
  • Andere (siehe Aufnahmebedingungen)
  • 5 – 6 Jahre
  • 4 Jahre Kurs + Selbsterfahrung
  • ca. 1-2 Jahre Supervision
  • Menschenbild, Person und Persönlichkeit
  • Motivation, Werte, Ethik, Sinn
  • Daseinsthemen des Menschen und ihre Auswirkungen auf den Lebensalltag sowie gesellschaftliche Phänomene
  • Störungen im Lebensvollzug (im gesunden Bereich; bei Störungen auf neurotischem Niveau, Strukturniveau und bei psychotischem Erleben)
  • Methodik phänomenologisch-personaler Gesprächsführung sowie existenzieller Kommunikation, Anleitung zur stützenden, vertiefenden und konfrontativen Begegnung
  • Ressourcenarbeit: Schutzräume, emotionale Vertiefung, Positionierung, Handlungseffizienz
  • Methodik, allgemeine Interventionen, Tools, kreative Zugänge, spezielle therapeutische Verfahren zu den klinischen Bildern
  • Diagnostik: Struktur-, Prozessmodell, DSM und ICD
  • Psychopathologie: klinische Bilder (Angst, Depression, hysterischer Formenkreis, Persönlichkeitsstörungen, Trauma, Sucht, Spezialgebiete)

Gesamtkosten ca. 21.000 Euro inklusive Einzelgespräche, Seminare, Supervisionen, Fortbildungen

GLE-Diplom
Die Ausbildung ist in Österreich, Tschechien und Rumänien staatlich anerkannt.
In der Schweiz ist die Psychotherapie-Ausbildung von der Berner (kantonalen) Gesundheitsdirektion als Hauptverfahren der Psychotherapie anerkannt.
In Deutschland besteht keine staatliche Anerkennung für die Existenzanalyse.

Anfragen bei den Instituten und Ländergesellschaften.

Ausbildungsprogramm

Programm

Das Studienprogramm des theoretischen Teils umfasst 470 Stunden und gliedert sich in folgende, nach dem österreichischen Psychotherapiegesetz geforderte Bereiche:

  1. Theorie der gesunden und der psychopathologischen Persönlichkeitsentwicklung 100 Stunden
  2. Methodik und Technik (inkl. Fortbildung 60 Std.) 130 Stunden
  3. Persönlichkeits- und Interaktionstheorien
    100 Stunden (Schwerpunktbildung = zusätzlich 50 Stunden)
    50 Stunden (existenzielle Motivation)
  4. Psychotherapeutische Literatur (4 Stunden pro 6-Tage-Einheit) 40 Stunden
  5. Literaturstudien für Abschlussarbeit 50 Stunden

In allen Seminaren ist die Wissensvermittlung Ausgangspunkt zu persönlicher Stellungnahme, selbstständiger Reflexion, Gruppenarbeiten und Diskussionen.

Der Austausch ist somit ein tragendes Element der Ausbildung und die Ausbildung selbst eine dialogische Begegnung am Thema. Im Rahmen der Verfügbarkeit werden auch andere ReferentInnen und DiskussionspartnerInnen an den Ausbildungsveranstaltungen teilnehmen. Die folgende thematische Auflistung dient als Überblick und wird in jeder Gruppe individuell variiert.

Aufnahmewochenende: 17 Std. Gruppenselbsterfahrung

1. Einführung und Grundlagen der Existenzanalyse

  • Was ist Existenzanalyse („EA“) und Logotherapie („LT“)?
    – Definition, Indikationsbereiche, existenzanalytisches Basis- theorem, Zuordnung zu Hauptströmungen der Psychotherapie
  • Entstehung und Werdegang von EA und LT
    – Zur thematischen Entwicklungsgeschichte der EA und LT. Freud-Adler-Frankl. Neuere Entwicklungen
  • Existenzanalytische Zielsetzung einer Psychotherapieausbildung und Regeln zur Selbsterfahrung
  • Der philosophische Hintergrund und das Spezifische existenzanalytischer Arbeit
  • Zum geistesgeschichtlichen Hintergrund der EA und LT
  • Systematischer Aufbau der EA und die Existenzanalytische Anthropologie im Überblick
  • Psychometrische Verfahren der EA
  • Literatur

2. Die existenzanalytische Motivationstheorie

  • Die Bedeutung von Helfen und seine Motivation
  • Überblick über Motivationstheorien
  • Noodynamik versus Psychodynamik
  • Die vier Grundmotivationen der Existenz und ihre Bedeutung für die Motivation: die personal-existenziellen Grundmotivationen (GM) im Überblick
  • Literatur

3. Die 1. GM: Der Welthorizont und das personale Vertrauen

  • Dasein-Können als Grundfrage der Existenz
  • Die Welt als Hinderniss für Motivation, Copingreaktionen der Unsicherheit, Aushalten
  • Annehmen können
  • Vorraussetzungen, um annehmen zu können: Schutz, Raum, Halt haben
  • Vertrauen, Mut, Dialogische Vertrauensübung: die „Sesselmethode“
  • Der Körperbezug
  • Urvertrauen, Grundvertrauen, Seinsgrund
  • Dazugehörige Themen: Ruhe, Wahrheit, Treue, Macht, Hoffnung, Glaube
  • Phänomenologie
  • Literatur

4. Die 2. GM: Das Leben und die personale Beziehung

  • Wertfühlen und Mögen als Grundfragen des Lebens
  • Das verhinderte Leben, Copingreaktionen und Lebensverlust; Trauer
  • Zuwendung, in Beziehung treten mögen
  • Vorraussetzung für Zuwendung: 1. GM. + positive Näheerfahrung, Zeit, Beziehung
  • Werte, Lebenslust
  • Emotionslehre
  • Grundwert, Urbeziehung, Lebenswert
  • Dazugehörige Themen: Liebe, Selbstannahme, Freude, Genuß
  • Literatur

5. Die 3. GM: Die Gemeinschaft und das personale Selbst

  • Selbtsein und Dürfen als Grundfrage der Person
  • Das verlorene Selbst; Copingreaktionen des Selbstverlustes, Stellungnehmen
  • Wertschätzen
  • Vorraussetzungen für Selbstwert: 1. + 2. GM, Be-Achtung, Rechtfertigung, Wertschätzung
  • Ethik, Über-Ich / Öffentliches Ich
  • Personlehre, Selbstdistanzierung, Selbsttranszendenz
  • Selbstwert, Authentizität, Gewissen
  • Dazugehörige Themen: Muße, Respekt, Würde
  • Literatur

6. Die 4. GM: Die Zeitlichkeit und der existenzielle Sinn

  • Die Zeitlichkeit und das Sollen als Sinnfrage der Existenz
  • Sinnblockaden und Sinnverlust; Copingreaktionen für Sinnverlust; Besinnung
  • Existentielle Wende: sich ansprechen lassen (Weltoffenheit)
  • Voraussetzungen für existentielle Wende: 1.+2.+3. GM, Sinnzusammenhang, Zeitlichkeit, Wille zum Sinn; Sinnerfassungsmethode
  • Hingabe; Handeln – Wünschen – Wollen; Willensstärkungsmethode
  • Sinnlehre; Krisenintervention; Methode der Einstellungsänderung
  • Existenz, Erfüllung, Entwicklung, Existentialien
  • Dazugehörige Themen: Religiosität; Zweck, Zielsetzung, existentielles Vakuum
  • Literatur

7. Therapeutische Beziehung und therapeutischer Dialog

  • Therapeutisches Setting
  • Therapeutische Beziehung in der EA, Beziehung – Begegnung
  • Gesprächsführung – therapeutischer Dialog und Umgang mit Widerstands- phänomenen
  • Therapie versus Beratung und Begleitung
  • Literatur

8. Angst, Phobie, Panik, Zwang; ängstliche Persönlichkeitsstörung

  • Nosologie und Psychopathologie
  • Phänomenologie und Erlebniswelt
  • Ätiologie, Dynamik und Formen der Angst
  • Existenzanalytisches Verständnis
  • Ängstliche Persönlichkeit
  • Prophylaxe
  • Spezifische Therapie und spezifische Techniken
  • Literatur

9. Depression, MDK; depressive Persönlichkeitsstörung

  • Nosologie und Psychopathologie
  • Phänomenologie und Erlebniswelt; Trauer
  • Ätiologie, Dynamik und Formen der Depression
  • Existenzanalytisches Verständnis
  • Depressive Persönlichkeit
  • Prophylaxe
  • Spezifische Therapie und spezifische Techniken
  • Literatur

10. Hysterie, Somatoforme Störungen, histrionische Persönlichkeitsstörung

  • Nosologie und Psychopathologie
  • Phänomenologie und Erlebniswelt
  • Ätiologie, Dynamik und Formen der Hysterie
  • Existenzanalytisches Verständnis
  • Histrionische Persönlichkeitsentwicklung
  • Prophylaxe
  • Spezifische Therapie und spezifische Techniken
  • Literatur

11. Weitere Persönlichkeitsstörungen, v.a. Narzissmus und Borderline

  • Nosologie und Psychopathologie
  • Phänomenologie und Erlebniswelt
  • Ätiologie, Dynamik und Formen der Persönlichkeitsstörungen
  • Existenzanalytisches Verständnis
  • Spezifische Therapie und spezifische Techniken
  • Literatur

12. Schizophrene Psychosen und Paranoider Formenkreis

  • Nosologie und Psychopathologie
  • Phänomenologie und Erlebniswelt
  • Ätiologie, Dynamik und Formen der Psychosen
  • Existenzanalytisches Verständnis
  • Spezifische Therapie und spezifische Techniken
  • Literatur

13. Allgemeine Beziehungslehre

  • Liebe, Sexualität, Sexualstörungen
  • Aggression, Gewalt
  • Literatur

14. Andere Störbilder

  • Sucht
  • Drogen, Alkohol
  • Esssstörungen
  • Somatisierungsstörung (Psychosomatik)

15. Weitere Methoden und Techniken

  • Imaginitave Verfahren (Existentielles Bilderleben)
  • Existenzanalytische Traumarbeit
  • Existenzanalytische Gruppentherapie
  • Perspektivenshifting
  • Substitutive Positivierung

16. Allgemeine Themen zur klinischen Ausbildung

  • Existenzanalytische Diagnostik
  • Gesund-krank: Existenzanalytische Psychopathologie
  • Neurose – Psychose – Persönlichkeitsstörung
  • Wirkelemente in der Psychotherapie
  • Literatur