TEILNAHMEGEBÜHR FÜR DEN PRÄKONGRESS
Wir bieten Ihnen in diesem Jahr die Möglichkeit, bereits beim Präkongress am 03.05.2024 in das Thema einzusteigen. Die Teilnahmegebühr für den Präkongress beträgt € 95,-. Sie können den Präkongress auch unabhängig von einer Kongressteilnahme buchen.

11.00-17:30 Kongressbüro geöffnet
13.30 – 15.00 Beginn Präkongress
15.00 – 15.30 Pause
15.30 – 17.00 Fortsetzung Präkongress
17.00 Ende Präkongress

Parallele Präkongressveranstaltungen

P1 Christoph Kolbe Methodik biographischer Arbeit in der Existenzanalyse
P2
Ingo Zirks Die sexuelle Biografie im existenzanalytischen  Therapieprozess
P3
Geertje Bolle Die spirituelle Biographie
P4
Dagmar Ingwersen Systemaufstellungen – Prozesse über externalisierte Bilder von verinnerlichten Bindungszusammenhängen in der Familie und ihre Lösungsansätze
P5
Markus Angermayr, Christian Gutschi Durchs Leben gehen – Körperleibliches Erleben und autobiografische Erzählung (Ersatz)

Die Veranstaltungsräume werden vor Ort bekannt gegeben.

Der Präkongress ist mit 4 Einheiten vom Österreichischen Berufsverband für Psychotherapie
(ÖBVP), sowie mit 4 Einheiten vom Berufsverband Österreichischer Psychologinnen
und Psychologen (BÖP) zertifiziert. Der Präkongress wird mit 4 Einheiten der
Schweizerischen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (SGPP) anerkannt.

Bei der Berliner Psychotherapeutenkammer sind 3 Fortbildungspunkte beantragt.

ABSTRACTS PRÄKONGRESS

P1 Christoph Kolbe
Methodik biographischer Arbeit in der Existenzanalyse
Freitag, 03.05.2024, 13.30–17.00 Uhr

Eine besondere Herausforderung jeder therapeutisch-beraterischen Arbeit besteht darin, Themen zu klären und zu beruhigen, die in der nicht verarbeiteten Geschichte eines Menschen liegen. Hierbei spielen nicht selten starke Emotionen sowie tiefe Überzeugungen eine zentrale Rolle. Wie kann konstruktiv mit dem gelebt werden, was hinsichtlich der biographischen Fakten nicht änderbar ist? Wie können sich Themen in der Tiefe beruhigen, so dass Gelassenheit möglich wird, um situationsadäquat zu leben? Wie können existenzielle Fehlhaltungen bewusst gemacht und losgelassen werden, um der aktuellen Wirklichkeit dialogisch zu begegnen? – Dies zu erarbeiten ist eine häufige und wesentliche Aufgabe der Begleitung, die mehr als das professionelle Erschließen von Wissen und Information über die Lebensgeschichte verlangt. In diesem Methodenseminar werden Wege und Möglichkeiten gezeigt und geübt, wie biographisch erworbene Beunruhigungen, Belastungen und Überzeugungen in der therapeutisch-beraterischen Arbeit im Erleben bearbeitet werden können. Hierzu gehören u.a. die phänomenologische Erarbeitung des Focus’, die Arbeit mit dem Inneren Kind aus einer existenzanalytischen Perspektive, die Arbeit mit heilenden oder hilfreichen Bildern sowie das Training des Selbstmanagements. An Fallbeispielen, die gerne auch von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eingebracht werden können, soll dies erarbeitet werden.

P2 Ingo Zirks
Die sexuelle Biografie im existenzanalytischen Therapieprozess
Freitag, 03.05.2024, 13.30–17.00 Uhr

Die sexuelle Biografie beinhaltet eine Fokussierung auf das sexuelle Gewordensein, mit all den Implikationen und Potentialen für das weitere Leben. Die sexuelle Anamneseerhebung ist ein intimer Prozess, der viel Vertrauen voraussetzt, jedoch auch Vertrauen schafft, für den anschließenden therapeutischen Prozess bei sexuellen Themen in der Existenzanalyse.
Anhand der eigenen sexuellen Biografie erlernen die Teilnehmer:innen die Anamneseerhebung und reflektieren den erfahrenen Erhebungsprozess. Scham und der Respekt von Grenzen sollen erlebt und im Diskurs kritisch bedacht werden. Jede Teilnehmer:in wird selbstverständlich selbst entscheiden, wie weit sie sich öffnen und zeigen will.

P3 Geertje Bolle
Die spirituelle Biografie
Freitag, 03.05.2024, 13.30–17.00 Uhr

Um in unseren jeweiligen Praxisfeldern Menschen bzgl. ihrer spirituellen oder religiösen Erfahrungen gut begleiten zu können, wollen wir in einem ersten Teil unsere Aufmerksamkeit auf unseren eigenen spirituellen Weg legen: Was ist mir da in meiner Lebensgeschichte bedeutsam, was hat Spuren hinterlassen? Tiefe Eindrücke, die bis heute wirken? Offene Wunden, die bis heute schmerzen? Erfahrungen, die mich Weite haben spüren lassen? Sätze, die das Leben eng gemacht haben und vielleicht immer noch machen? Wo bin ich gegenwärtig spirituell geborgen? Wo und wie ist es eingebunden in meinen Lebenshorizont? Was ist wertvolle Kraftquelle und Ressource? Aber auch: Was will ich los-lassen? Mit kreativen Methoden bergen wir je unsere spirituelle Biographie. In einem zweiten Teil wird es im Workshop darum gehen, wie wir in Praxisfeldern wie Beratung und Seelsorge Menschen bzgl. ihrer religiösen und spirituellen Erfahrungen gut begleiten können: Menschen, die sich verlaufen, verloren, verstrickt haben; Menschen, die suchen und sich sehnen nach Existenziellem, Spirituellem und Religiösem. Sie darin zu unterstützen, dass sie spüren, was sie bewegt, was ihnen bedeutsam ist und wie sie zu eigenen aktuellen Stellungnahmen finden.

P4 Dagmar Ingwersen
Systemaufstellungen Prozesse über externalisierte Bilder von verinnerlichten Bindungszusammenhängen in der Familie und ihre Lösungsansätze
Freitag, 03.05.2024, 13.30–17.00 Uhr

In Systemaufstellungen soll gezeigt werden, wie innere Bilder über ein problematisches Beziehungsgeflecht in Resonanz gehen mit entsprechenden Mustern aus dem transgenerationalen Bereich. Dazu werden Systemaufstellungen mit persönlichen Anliegen der Teilnehmenden oder Supervisionsanliegen angeboten, um dies in practicando zu erleben und Dynamiken zu reflektieren. Beim Stellen eines Systems wird ein unbewusstes inneres Bild externalisiert in ein Beziehungsgefüge mit Hilfe von Repräsentanten aus dem Kreis der Teilnehmenden, die jeweils nach dem inneren Erleben der Klientin in Beziehung zueinander gestellt werden. Daraus lassen sich Hypothesen über Dynamiken bilden, die Lösungsansätze für die Problematik im Prozess der Aufstellung nach Gesichtspunkten transgenerationaler, verinnerlichter Loyalitätsmuster anregen. Das Ziel jedes Anliegens einer Klientin, ist eine Erweiterung ihres Potentials und die Aufweichung von Blockaden auf dem Weg dahin. Hier zeigt sich ein Zusammenhang mit Loyalitäten im Bindungsraum der Klienten. Im Aufstellungsprozess werden Blockierungsmuster deutlich und liefern Aufschluss über einen musterhaften Kontext im Schicksalszusammenhang oder einem damit in Verbindung stehenden systemischen Trauma.
Ziel ist, den Personen des verinnerlichten Systems einen würdigen Platz zu geben und sich sowohl zugehörig zu fühlen, als auch herauszutreten aus einengenden Loyalitäten in einen selbstbestimmten Weg.

P5 Markus Angermayr, Christian Gutschi
„Durchs Leben gehen – Körperleibliches Erleben und autobiografische Erzählung“ 
Freitag, 03.05.2024, 13.30–17.00 Uhr

Das Leben organisiert sich selbst, auf eine Weise, die wir uns gar nicht ausdenken können. So erfahren wir über weite Strecken das Leben als unverfügbar und als Widerfährnis. Gerade im Umgang mit dieser pathischen Dimension gestalten wir unseren Lebensweg aktiv mit. Wir erzählen uns Geschichten und sind doch mehr als diese. Zugleich er-finden und ver-dichten Menschen ihren Weg in der Biografie. Unsere lebendigen Körper sind die Texte, die Erinnerung transportieren und eigenständiger Dialogpartner. Das autobiografische Narrativ muss ergänzt und verbunden werden mit dem konkreten körperleiblichen Erleben hier und jetzt – der lebendigen Gegenwart der Vergangenheit und den Sedimenten aus dem Leibgedächtnis.

Im Workshop experimentieren wir mit dem impliziten körperlichen Erleben und seiner Versprachlichung.

Da wir auf dem Boden mit Matten und Sitzkissen arbeiten werden, bedenken Sie bitte eventuell bequeme Kleidung mitzunehmen.